Die Aktion der roten Linie ist eine „philosophische Skulptur“ und eine einfache “Landart“ Installation. Im Kontext der Installation muss sie vor Ort erklärt werden, denn die „Rote Linie“ ist ein Begriff, der in den letzten Jahren vor allem in der Politik gern und oft benutzt wurde, um den „Claim“ des politischen Handlungsfeldes abzustecken. Sie sollte dazu dienen, die Konfrontationen einzuhegen bzw. Aktionspunkte des politischen Handelns klarzumachen. Leider wurden allzu oft überschritten und ausgehöhlt, siehe die Giftgaseisätze der syrischen Regierung gegen die eigene Bevölkerung im Bürgerkrieg oder im Ukraine-Konflikt. Die rote Linie ist so also nur eine hohle oder leere Phrase oder wie die Installation zeigt eine Raummarkierung ohne weitere Bedeutung geworden. In einer Forstanpflanzung eines Waldstückes nahe Kalchreuth werden rote Bänder verschiedener dicken an den dort aufgereihten Bäumen angebracht. Von einem bestimmten Punkt (Sweetspot) des vorbeilaufenden Weges aus, erscheint dem Betrachter diese rote Linie als eine Grenze und manifestes Symbol, doch schon die kleinste Bewegung weicht dieses Konstrukt auf und zeigt deren Durchlässigkeit und Auflösung....
Die Aktion funktioniert ähnlich wie eine Projektion. Sie muss in der Nacht vorbereitet und installiert werden. Dabei müssen die unterschiedlichen dicken der zu installierenden Bänder eingerechnet werden, denn je weiter der Betrachter zu den Baumreihen entfernt steht, desto breiter muss die zu installierende Bandbreite um den jeweiligen Baumstamm sein.